Geh leck! 2 Tipps für alle
Auf der Social-Media-Plattform der Boomer namens Facebook gibt es eine Seite mit dem Namen „Liking Your Own Status Is Like Giving Yourself A High-Five“. Das ist zunächst einmal die geschlechtsneutrale und jugendfreie Version des ebenfalls nur mittellustigen Meme-Sinnspruchs „Liking Your Own Status Is Like Licking Your Own Balls“.
Vor allem aber soll die Binsenweisheit verdeutlichen, dass das Präsentieren der eigenen Tätigkeit im Internet zwar irgendwie konstitutiv für die sozialen Medien ist, man es aber auch schnell übertreiben kann, wenn das selbst Geschaffene und Gepostete dann auch noch mittels blauen Daumens öffentlich für gut befunden wird. Kurz: Selbst darstellen – gut, selbst super finden – not so much.
Jetzt bin ich generationsmäßig kein Boomer (sondern – für alle, die es interessiert – späte Gen X, Fahrtrichtung Millennials) und das druckaecht ist auch kein soziales Medium im engeren Sinn (also nicht digital, interaktiv und online). Deshalb ist mir die erwähnte Regel hier einfach wurscht und ich bin so frech und empfehle zwei Dinge, an deren Entstehung ich zumindest zeitweise beteiligt war oder immer mal wieder bin. Weil es nämlich zwei super Sachen sind, die meines Erachtens viel mehr Leute mitkriegen sollten. Ich hoff, das ist okay für euch.
Die KUPFzeitung ist das kulturpolitische Magazin der Kulturplattform Oberösterreich, sie erscheint viermal pro Jahr. Im Dezember 2022 wurde bereits die 184. Ausgabe des Magazins veröffentlicht. Sich selbst bezeichnet die KUPFzeitung (meiner Meinung nach völlig zurecht) als „zentrales Medium des Kulturdiskurses“ – nicht nur in OÖ, sondern österreichweit. Jede Ausgabe widmet sich einem Schwerpunkt, zuletzt waren das etwa die Themen Grenzen, Gefühle, Lernen, Lust, Partizipation, Sprache oder Geld. Es erscheinen Artikel zu aktuellen Debatten in Kulturpolitik und kulturarbeiterischer Praxis, Servicebeiträge und Kommentare ergänzen dabei Berichte, Reportagen und Interviews. Neben der Möglichkeit, die KUPFzeitung online zu lesen, kann man sie auch abonnieren und damit die Arbeit der Redaktion und der KUPF insgesamt unterstützen. Macht’s das doch mal, ok? kupf.at/zeitung
Auch sehr schön ist das Online-Medium Weniger ist mehr – Der Blog, das im Rahmen des heurigen Jahresprojekts des Medien Kultur Haus Wels entstanden ist. In den dort geposteten Reportagen, (Video-)Interviews, Kommentaren, Podcasts und literarischen Beiträgen wird thematisiert, wie Reduktion und Verzicht in den Bereichen Konsum, Arbeit, Ernährung, Mobilität und Kommunikation zu mehr Lebensqualität führen können oder ob das möglicherweise eine sehr privilegierte Sichtweise von weißen Mitteleuropäer*innen ist. Gestaltet wurden die Beiträge von einer jungen Redaktion rund um Kuni, Tobi, Marlene und Susi – und ein bissl auch von mir. Viel Spaß beim Lesen, Hören und Schauen! medienkulturhaus.at/portfolio/weniger-ist-mehr-blog