Impressionen aus dem Vorstand

Wie fang ich an? Keine Ahnung. Wahrscheinlich, weil ich auch keine Ahnung mehr hab, wie das mit w8 bei mir angefangen hat. Wahrscheinlich haben der Flo oder der Wawo mich einmal gefragt, ob ich einen Kassa- oder Bardienst übernehme. Im s8 war ich sowieso schon gern und die Bunte Brise kam für mich zum idealen Zeitpunkt. Fast zwanzig Jahre ist das jetzt auch schon her. Irgendwie war ich plötzlich dabei und es hat mir Spaß gemacht und taugt mir bis heute.

Ich find’s einfach richtig fein, ein Rädchen im w8-Getriebe zu sein und mit engagierten Leuten etwas auf die Beine zu stellen und bin immer wieder fasziniert, wie so eine Veranstaltung entsteht – von der Idee bis zum Einteilen des Kassadiensts. Der Mo­ment, wenn dann die Besucher kommen und begeistert sind, ist einfach jedes Mal wieder großartig.

Also w8, das sind für mich die Menschen. Von den „üblichen Verdächtigen“, über die vielen Mitarbeiter*innen, Unterstützer*innen, Helfer*innen bis zum Publikum und den Künstler*innen. Ich mag die Stimmung, die Gespräche, die (für mich oft) neuen Ideen, sogar die manchmal heftigen Diskussionen.

Ich mag’s, dass wir miteinander streiten, Spaß haben, arbeiten, kochen und feiern können. Ich mag’s, dass ich immer in den s8 gehen kann und dort jemand zum Quatschen, Feiern und Musik genießen treffe. Ich mag’s, dass aus Bekannten Freunde geworden sind. Und ich mag’s, dass wir respektvoll miteinander umgehen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind.

W8 ist natürlich aber auch das Unlimited, das im Frühherbst mit einer sanften, sich zum November hin steigernden „Unlimititis“ beginnt (einer zwischen großer Vorfreude und leichter bis mittelschwerer Nervosität changierenden Krankheit), am Unlimited-Wochenende zum totalen Ausnahmezustand im und um den s8 führt und in einer Post-Unlimited-Depression endet. Was jetzt irgendwie gar nicht so super klingt, wie ich das empfinde. Man muss einfach dabei sein!

W8 ist auch ein bedeutender Teil des Schlachthofballs, meines persönlichen Faschingshighlights. Das Organisieren, Dekorieren der Räumlichkeiten und Vorbereiten des Kostüms und der Eröffnung gehören da für mich genauso dazu wie der abendliche Bardienst, das Bestaunen der kreativen Verkleidungen und das Feiern bis in die frühen Mor­genstunden. „Viva la decoration!“ ruf ich an dieser Stelle dem s8-Ball-Dekoteam zu.

W8 ist last but not least auch das Experiment Literatur. Ich hab ja das Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Deshalb ist es mir persönlich ein Genuss, wenn ich diese wundervolle, und übrigens, wie eh alles bei w8, qualitativ hochwertige Veranstaltungsreihe mit Büchertischen begleiten darf. Zu meiner großen Freude kommen jetzt doch auch mehr Besucher zu diesen wundervollen Lesungen, die vor ein paar Jahren doch in sehr privater Atmosphäre stattgefunden haben. Für alle, die noch nie hingegangen sind, weil sie vielleicht denken, mit Literatur hab ich nix am Hut, schaut vorbei. Vielleicht gefällts euch ja doch – und wenn nicht, ist im durchaus moderaten Eintrittspreis auch noch Suppe mit dabei.

von Tina Keller |