Programmkino Wels

Nun, das Angebot der Kolleg:innen von waschaecht ans Team des Programmkinos, doch etwas über uns/unsere Arbeit zu schreiben, lässt uns erstmal grübeln: sollen wir uns denn den Leser:innen des druckaechts noch vorstellen?

Wir befinden uns, nach über 30 Jahren Kulturarbeit im Auftrag der Vermittlung von Filmkunst und Kinokultur hier, im Herzen der Stadt Wels, an dem Punkt, wo wir uns lediglich einige Fakten und Daten in Erinnerung rufen, um uns umgehend dem Status Quo, dem Stand der Dinge und letztendlich dem Zukünftigen, dem Blick nach vorne, und den immer vorhandenen Visionen im Gepäck zuzuwenden. Nach vielen Jahren im Stadttheater/Kino Greif mit unregelmäßigem Spielbetrieb, erfüllte sich mit dem Umzug ins Welser Medienkulturhaus vor 10 Jahren unser großer Wunsch: Endlich ein regelmäßiger Kino-Vollbetrieb.

Wir Cineast:innen vom Verein des PKW verstehen unser Kino abseits des Mainstream, jedoch mit der für hierorts nötigen Kompromissbereitschaft (wie eben vorwiegend OF, OFmU, aber diese Filme dann auch an bestimmten Tagen in synchronisierter DF). Wir projizieren da so einiges an filmischen Kunstwerken, so manch aufgestöberte Klassiker der Filmgeschichte und freuen uns über ab & an thematisch verbindende Gemeinschaftsprojekte mit Kooperationspartner:innen der Welser Kulturszene (YOUKI, MKH, Annas Extrazimmer, Schl8hof, waschaecht, Stadt Wels u. a.), diverser Vereine, als auch filmrelevanter Persönlichkeiten. Ebenso kuratierte Filmreihen, wie z. B. die von Hanna ins Leben gerufenen „FemaleTracks“. Alles „Highlights“, wie wir meinen. Filmkultur für alle Altersgruppen, von-bis ... Die Bandbreite dabei ist groß und immer noch, immer wieder erweiterbar.

Als vor 3 Jahren Hanna Meyer, „DIE Kino-Kapazunderin“ des Programmkinos so plötzlich verstarb, das war ein harter Schlag, das erschütterte so viele von uns, die wir ihre cineastische Leidenschaft teilten, das wirbelte uns als Team erstmal gehörig durch. Es musste ad hoc sowohl der fortlaufende Betrieb gemeistert, als auch von Hanna Aufbereitetes gesichtet, ein/eine Nachfolger:in für die Geschäftsführung gefunden werden und vieles mehr dergleichen ...

Nun ja, seither hat sich einiges getan und auch verändert, nicht zuletzt wegen der Lähmung und letztendlich dem völligen Betriebsstillstand in der langen Zeit der Corona-Pandemie. Trotzend der diesbezüglichen Widrigkeiten (und jede/jeder mit Kulturarbeit Vertraute weiß, was es da alles zu berichten und zu bejammern gäbe) ergab sich für uns daraus aber auch die benötigte Zeit für Neuorientierung, sowie für Neuaufstellung von Team und Geschäftsführung, welche bis dato unser dienstältester Vorstandsmitarbeiter Krischan P. in der Zeit nach Hanna in voller Verantwortung und mit vollem persönlichen Einsatz übernommen hatte. Mitarbeiter:innenstand im täglichen Kinobetrieb (ohne Vereinsvorstand und ehrenamtliche MA) z. Zt.: Andrä S., Renate P., Ingrid d. L., Clara P., Felix S., Astrid W. (pendelt seit ca. einem Jahr Linz-Wels) und ab Herbst dann auch Anna D. (nach einigen Jahren Wienaufenthalt retour nach Wels übersiedelt). Mit ihr, einer sowohl professionellen alsKultur in WelsSeite 7 auch leidenschaftlichen Filmhistorikerin- und Archivarin keimen bereits neue Ideen und interessante Zukunftsvisionen für unser Programmkino.

Was es dann noch braucht? Menschen in & um Wels, die sich auch in Zeiten des medialen Overloads für die Kunstform Film, v. a. aber fürs Kinogehen und Filmgustieren begeistern – und die das Erlebnis Kino vorort, d. h. in der Stadt, brauchen. Punktum und das wär’s vielleicht. Außer, dass wir noch nach dem Rezept suchen, mit welchem es gelingen mag, mehr hiesige junge Cineast:innen (und die gibt es!) auf unsere Filme und Highlights aufmerksam zu machen, sodass diese um unser Kino nicht herumkommen. Unser Wunsch ist es, junge Filmheld:innen in & um Wels zur Mitarbeit zu gewinnen, denn das Programmkino soll nicht nur weiterleben, es muss sich verjüngen, neue Ideen & Nährstoffe erhalten, es soll den Zeitgeist leben!

Im vergangenen Herbst starteten einige Film-„Specials“ (siehe Homepage). Die 1x/m Spezialreihe „Behind the scenes“ ist von den kuratierenden Moderator:innen sowas von speziell angereichert an Einblicken hinter die Filmkulissen und hinein ins Filmgeschichtliche versehen. Diese Filmabende sind Hammer(!) und geben dabei jene Filmvermittlung, welche uns so sehr am Herzen liegt. Sehr speziell auch, die (schon sehr gern angenommene) 1x/m Spezialreihe für die kleinsten Besucher:innen, das „Bilderbuchkino“ mit feiner Kinderbuchauswahl und begeisternden Vorleser:- und Akteur:innen. Tja, und wenn sich dann auch noch so ein Spezial-„Zwischendrin“, ein „Das wär’ jetzt aber spontan DIE Gelegenheit“ im Planungsgeschehen ergibt (z. B. ein/eine Regisseur:in kommt zum Filmabend, eine Hommage muss sein oder dgl.), so nehmen wir diese „Störungen“ abseits des fixen Programms gerne auf, das tun wir dann einfach.

Deshalb wär’s gut, wenn sich möglichst viele Personen für den wöchentlichen Newsletter einschreiben. Mit diesem und/oder einem Blick auf unsere Homepage bleibt frau/man immer am aktuellen Stand. www.programmkinowels.at Am Besten jedoch, frau/man besucht das Welser Medienkulturhaus, die Galerie, das Kino (sieht sich einen Film an), durchstöbert das Infomaterial im Foyer, speist im indischen Restaurant Zaffran und/oder erfreut sich einfach nur an dem ein oder anderen Drink in Annas Extrazimmer (oder im Hof). Frau/man sieht sich. Das wär’s. Was wir aber an dieser Stelle noch in Bausch & Bogen gesagt haben wollen: nämlich unseren Dank

  • an alle Kinogeher:innen, v. a. an unsere Mitglieder und Förder:innen, deren Beiträge uns stärken und deren Kinobesuche uns bestätigen!
  • an alle Kunst- & Kulturinteressierten, v. a. aber an die Welser Kulturarbeiter:innen.

Für deren Arbeit, unsere gemeinsamen Kooperationen, den Zusammenhalt!
Immer für kulturelle Vielfalt & gelebte Solidarität!
DANKE
ik*
In diesem Textbeitrag wurden LGBTQIA Personen immer mitbe-
dacht. Claro.

von ik* |