Sonja war auf Urlaub!

Einmal im Jahr für wenige Tage machen sich einige Waschaechtler:innen auf in die weite Welt. Dieses Jahr ging es nach Leipzig. Es ist eine schöne und coole Stadt. Von den Sehenswürdigkeiten abgesehen bietet die Stadt auch kulturell eine Menge. Auf den Straßen ist sehr viel los, großteils sind natürlich Tourist:innen und sehr viele junge Leute unterwegs. Bekanntlich ist Leipzig ja eine Universitätsstadt und ein paar Nachwuchsler:innen aus unserem Schl8hof studieren derzeit dort.

So hatten wir dadurch ortskundige Stadtführer:innen der etwas anderen Art. Sonja war dieses Mal zum dritten Mal in Leipzig. Vor vielen Jahren mit Ricki bei Panteón Rococó auf dem Highfield-Festival, wo wir aber von der Stadt nichts sahen. Lang vor der Pandemie, nachdem ich zuvor ein Konzert von Panteón Rococó in Köln besuchte und so quasi auf dem Heimweg noch einen Stop in Leipzig machte, da spielten die Toten Hosen ein Open Air auf der Festwiese. Terminlich passte das für mich irgendwie zusammen und ich packte die Gelegenheit am Schopf. Da hatte ich einen Tag vorm Konzert die Möglichkeit, mir etwas von der Stadt anzusehen und das mittels Straßenbahn. Ich liebe ja Tramfahren über alles! Du kaufst dir ein Tagesticket, machst es dir gemütlich und los geht es. Man sieht viel und wo man will steigt man aus und sieht etwas genauer hin. Zwischendurch geht man mal auf eine Tschik und einen Kaffee, oder man nascht was Leckeres. Solche Sightseeingtouren könnte ich stundenlang machen. Man muss sich nur die Zeit nehmen dafür.

Dieses Mal waren wir ja in einer Gruppe unterwegs und da macht man ja auch vieles gemeinsam! Unsere Truppe bestand aus Wawo, Maria, Peli, Jacqueline, Hasi, Heidi, Malu, Stefan, Vroni, Greti, Lisi und Sonja. Am Donnerstag, den 18. Mai 2023, kurz vor 12 Uhr mittags trafen wir uns auf dem Welser Bahnhof, 5 Minuten danach ging der Zug Richtung Passau. Sonja war natürlich die Letzte, aber noch rechtzeitig. Eine Zigarette ging sich auch noch aus. Umsteigen nach Nürnberg, ein letzter Halt und dann Richtung Leipzig. Ungefähr um halb Sieben waren wir dann angekommen. Bei den Umsteigeorten musste natürlich gebofelt werden und den Milchkaffee hatte ich selber mitgenommen.

Angekommen in Leipzig ging es dann mit der Straßenbahn in den Stadtteil Connewitz, wo wir unser Hotel gebucht hatten. Isa, Pelis jüngere Tochter, holte uns bei der Haltestelle nahe dem Hotel ab und nahm uns in die Arme. Große Wiedersehensfreude und viele Bussis gingen durch die Reihen. Wir wurden ins Hotel begleitet und dort setzten wir uns nach dem Einchecken gemütlich im Garten zu einem Tratsch zusammen. Kurz nach acht ging es dann in aller Ruhe in ein nahegelegenes Lokal zum Abendessen. Die zwei anderen Youngsters, Iva und Jan, kamen natürlich auch noch dazu. Das Lokal war ganz gut, die Auswahl ok und die Portionen viel zu groß mit ungewohnt vielen Beilagen. Fast ein halbes Schnitzerl und ein paar Kartoffeln ließ ich mir einpacken. Es ging nix mehr rein und ich krieg ja so um Mitternacht immer noch Appetit. Meine üblichen Essenszeiten sind bekanntlich etwas anders und solche Tage bringen meine Blutzuckerwerte immer durcheinander. Egal!

Danach wollten wir noch in ein anderes Lokal was trinken gehen. Unsere Gruppe war unterschiedlich schnell unterwegs. Die Einen rannten fast förmlich und so kam es zur Aufteilung in 5 Grüppchen. Das Straßenpflaster war gewöhnungsbedürftig, besonders für meine kaputten Knie. So war ich üblicherweise ganz am Schluss. Längere Fußmärsche sind halt nicht mein Ding. Irgendwann wollten meine Füße nicht mehr und außerdem trat ich dann noch auf eine kaputte Bierflasche, die ich übersehen hat­te. So entschloss ich mich nach einer kurzen Sitzpause, mit der Tram Richtung Hotel zu fahren. Ich war ja nicht die Einzige, die es nicht bis ins Lokal geschafft hat. Im Hotel machte ich mir dann einen Sonjakaffee und machte es mir im Garten gemütlich.

Beim Frühstück am nächsten Tag trafen wir uns alle wieder. Wir teilten uns, je nachdem, was die Einzelnen vorhatten: Vogelkundeln, Schrebergarten-Begutachten oder geschichtsträchtiger Rundgang. Ich stieß erst ab der Hälfte des Rundgangs zur Gruppe dazu, nachdem ich ich einen kleinen Altstadtspaziergang gemacht habe.

So gegen 16 Uhr fuhren wir dann alle gemeinsam nach Plagwitz, wo wir uns eine Freigartenanlage ansahen und uns einen Eiskaffee genehmigten. Lecker! Später fuhren wir zum Abendessen in eine Volksküche. Es gab für eine Spende Linsen-Dal vegan. Zu späterer Stunde wollten wir noch auf ein Punkkonzert in Connewitz. Leider kamen wir wegen Überfüllung nicht mehr rein. Schade, denn es hatte sich von draußen sehr gut angehört und die Location hätte uns als Veranstalter:innen auch interessiert. Ein stinknormales Wohnhaus mit Keller mitten in der Stadt! Sowas wäre bei uns undenkbar!

Als Alternative führten uns die Juniors in ein Metal-Beisl, wo auch öfter Konzerte stattfinden. Cool, da kann frau noch rauchen! Wir hatten unsere Tische auf der eigentlichen Bühne und genossen die Atmosphäre. Der Mensch hinter der Bar spielte nur Songs von Boltthrower. Diese Band hat vor etlichen Jahren mehrmals im Schl8hof gespielt und man fühlte sich gleich 25 bis 30 Jahre rückversetzt, zumindest Wawo, Hasi und ich. Die Anderen waren damals noch nicht mit von der Partie bei waschaecht. Dieses Lokal kann man sich auf jeden Fall vormerken für etwaige Besuche in Leipzig!

Am nächsten Tag ebenso geteiltes Programm: Frühstück und dann Abendessen beim Mexikaner natürlich gemeinsam. Nach der sogenannten Vorspeise hatten manche von uns zu nächtlicher Stun­de noch Hunger. Unsere Stadtführer:innen zeigten uns eines ihrer Stammlokale, wo es immer noch was zu futtern gibt. Frau Krause heißt der Geheimtipp! Wir hatten diesmal Pech, denn kurz vor unserem Eintreffen hat die Küche zu­ge­macht. Ein Teil von uns saß trotzdem sehr, sehr lange!

Sonntags hatten wir nurmehr noch das Frühstück, denn um 11:45 fuhr unser Zug nachhause. Mit einer ungeplanten Verspätung von knapp einer Stunde und den mehrmaligen Umstiegen aufgrund unserer Sparschiene-Tickets kamen wir letztendlich nach 19 Uhr irgendwann wieder zuhause an.

Eines ist klar: Wir hatten ja eigentlich nur 2 volle Tage, und das ist eindeutig viel zu wenig Zeit, wenn man sich mehr und das mit Genuss geben will. Spaß, Kultur und nicht nur ein Konzerterl. Das übergrüne Leipzig hat auch viel Natur und Wasser zu bieten, das sollte frau sich nicht entgehen lassen. Ein Fahrrad kann man sich besorgen und es gibt Straßenbahnen! Von meiner Seite aus gibt es da sicher ein Wiedersehen!

Der Urlaub war jedenfalls sehr schön, wie immer viel zu kurz und eine Woche lang einen Muskelkater von ungewohnten vielen Fußmärschen. Danke trotzdem nochmal an waschaecht! Mal sehen wo es uns das nächste Mal hinverschlägt, denn ich freue mich schon darauf!

von Sonja Liegert |