Wenn das wundervolle All-Star-Quintett singt „Ergebt euch! Keine Fronten mehr!“, dann ist das ist keine putin-empathische Botschaft an die Ukraine, denn es folgt „Sorgt für einander, denn dann müsst ihr nie alleine sein“. Klingt kitschig, ist in Wahrheit einfach schön und wichtig.

Und die beschworene Wärme des Miteinanders ist ohnehin ganz prekär, das titelgebende Lied für Robert Schumann ist von solch erlesener Traurigkeit, dass man dabei gerne aus einem regenbeschlagenen Busfenster auf einen vorbeiziehenden Winteracker schauen will: „Und wir waren beide doppelt so traurig wie Kurt Cobain!“

Mit der Kraft der Melancholie hört man sich die „Polierten“ an und ergibt sich innerlich der Gewaltfantasie, dem Infanten-Ex-Kanzler die Fresse zu polieren, wenn man ihn mal trifft. In echt werden wir es bei einem aggressiven Augenrollen belassen. Aber jetzt ist uns leichter.

Das „Album für die Jugend“ hallt lange nach. Liebe!