25.03.23 20:00

Jazz/Impro/Avant

Mary Halvorson Amaryllis Sextet

Eintritt: Vvk €22

Ort: Alter Schl8hof

Mary Halvorson, Gitarre, Komposition
Patricia Brennan, Vibraphon
Adam O‘Farrill, Trompete
Jacob Garchik, Posaune
Nick Dunston, Kontrabass
Tomas Fujiwara, Schlagzeug

Amaryllis ist ein neues Projekt der New Yorker Gitarristin und Komponistin Mary Halvorson. Der 2022 erschienen Tonträger gilt als einer der aufgregendsten des Jahrgangs und wurde in zahlreichen Bestenlisten an oberster Stelle geführt.

Nonesuch Records veröffentlicht die beiden Label-Debütalben Amaryllis und Belladonna der in Brooklyn lebenden Gitarristin, Komponistin und MacArthur-Stipendiatin Mary Halvorson. Die beiden Suiten, die Halvorson als "modular und ineinandergreifend" beschreibt, wurden im vergangenen Herbst im Brooklyner Roulette aufgeführt. Die von John Dieterich (Deerhoof) produzierten und abgemischten Platten werden als Zwei-LP-Vinyl-Set oder als zwei separate CDs erhältlich sein und auch digital zur Verfügung stehen.

Amaryllis ist eine Sechs-Song-Suite, die von einem neu gegründeten Sextett von Meisterimprovisatoren aufgeführt wird, darunter Halvorson, Patricia Brennan (Vibraphon), Nick Dunston (Bass), Tomas Fujiwara (Schlagzeug), Jacob Garchik (Posaune) und Adam O'Farrill (Trompete). Das Mivos-Streichquartett ist bei drei Stücken mit von der Partie und damit das größte Ensemble, für das Halvorson bisher geschrieben hat. Die Suite zeigt Halvorsons zahlreiche musikalische Einflüsse aus Jazz, experimenteller und neuer Musik und darüber hinaus.

"In Amaryllis spielen einige meiner Lieblingsmusiker mit, die es auf der Welt gibt. Ich begann mit dem Schreiben der Musik im Jahr 2020, als die Welt langsamer wurde und die meisten Aktivitäten zum Stillstand kamen, und ich nur meine Gitarre, einen Bleistift, etwas Notenpapier und einen Computer hatte. Die Freude an der Vorstellung, wie die Musik klingen könnte, hielt mich in dieser Zeit bei Verstand und gab mir einen Grund, weiterzumachen.

„Bei der Gitarristin Mary Halvorson fügen sich freie Improvisation und feste Formen auf ihren beiden neuen Alben zu einem Meisterwerk. Man darf sie ganz ohne Superlativ-Verdacht als Genie bezeichnen. 2019 bekam sie eine MacArthur Fellowship, den sogenannten "Genius Award". Hohe Latte. Eindeutig übersprungen. Noch dazu begann das Projekt in der Einsamkeit der Lockdowns von 2020 … Wie die freie Gitarre und die durchkomponierten Passagen der Streicher einen "Pulse" finden, ist eine streckenweise verblüffende Verschränkung zweier Formen, die sonst ungefähr so weit auseinanderliegen, wie zwei Partikel an den entgegengesetzten Enden des Zeit-Raum-Kontinuums. Quanten-Jazz. Mit allen Sprüngen, die in der Metapher liegen. Man ahnt, was für Hochgefühle die Musikerinnen da im Studio gehabt haben müssen.
(Andrian Kreye, www.sueddeutsche.de)